Mario Lerf (im Bild), Leiter Bau und Planung der Gemeinde Döttingen, vor dem Gemeindehaus mit Solaranlage. Die beidseitige Dachanlage mit 192 Modulen, zwei Hybridwechselrichtern und drei Batteriespeichersystemen deckt im Idealfall den Eigenbedarf ab. Zusammen mit dem Notstromaggregat kann das Gemeindehaus im Notfall autark betrieben werden.

«Wir wollten so autark wie möglich sein und als zertifizierte Energiestadt mit gutem Beispiel für private Hausbesitzer vorangehen», startet Mario Lerf ins Gespräch mit ENPRO.

Die Solaranlage auf dem Gebäude der Gemeindeverwaltung Döttingen, im Kanton Aargau, läuft seit September 2023 reibungslos.

Der Anfang

Angefangen hat alles mit der Sanierung des Schulgebäudes Rebhalde in Döttingen und dem Bau einer Solaranlage auf dessen Dach. Dank der guten Erfahrungen mit diesem ersten Solarprojekt folgte im Döttinger Gemeinderat der Wunsch nach weiteren Anlagen auf den kommunalen Gebäuden. Wie etwa für das Gemeindegebäude und für den späteren Neubau des Kindergartens.

Autarkie erst im zweiten Anlauf

«Zuerst war nur eine kleinere ’normale‘ Dachanlage für die Gemeindeverwaltung geplant. Doch schon während der Projektplanungsphase diskutierten wir im Gemeinderat eine Anlagenerweiterung, auch aufgrund der drohenden Strommangellage im 2022. Mindestens ein Gebäude der Gemeinde Döttingen sollte autark funktionieren», erinnert sich Lerf. Der Anspruch an ein autarkes Gemeindehaus bedeutete zusätzliche Investitionen in a) Batteriewechselrichter, die bei Netzausfall unabhängig funktionieren, b) Batteriespeicher bei ungenügender Solarenergie und c) Notstromaggregat zur Überbrückung eines möglichen Stromausfalls. Das für diese Investition benötigte Budget wurde an der Gemeindeversammlung im 2022 gutgeheissen. Den grössten Teil der Anlage finanzierte die Gemeinde selbst, Infosolar leistete einen Förderbeitrag und Pronovo eine Einmalvergütung.

Herausfordernder Start

Erste Erfahrungen mit Photovoltaik hat Mario Lerf schon früher mit dem Bau einer Solaranlage für ein Privathaus und für das Schulhaus Rebhalde gemacht. Doch die technischen und elektrischen Anforderungen, die ein autarkes System mit sich bringt, waren komplexer. Deshalb holte sich die Gemeinde für die Ausschreibung und das Einladungsverfahren Hilfe von einem externen Solarfachmann. Unter anderem waren spezielle Wechselrichter für den autarken Betrieb notwendig. Zusätzlich setzten Regelungen und Zusammenhänge mit dem Stromlieferanten spezifische Kenntnisse voraus.

Welche Gründe haben zur Zusammenarbeit mit ENPRO geführt?

Für Angebote lud Lerf mehrere Unternehmen ein, darunter ENPRO, die sich mit autarken Systemen auskennen. ENPRO überzeugte in den Vorgesprächen mit relevanten Kenntnissen, langjährigen Erfahrungen und Referenzen im Solarbereich. Bei der Entscheidung spielte auch der Preis – bei einer Investition dieser Grössenordnung – eine Rolle. «Die Zusammenarbeit mit dem Team hat von Anfang an gut funktioniert», bestätigt Lerf.

Auf Fachleute verlassen

Als Bauherrenvetreter war Lerf für die Koordination von Planer, Gemeinderat und Gemeindeversammlung verantwortlich. Für die gesamte Planungs- und Realisierungsphase konnte er sich vollständig auf den externen Solarfachmann und ENPRO verlassen.

Ziele und Motivation der Energiestadt* Döttingen

«Als Energiestadt nehmen wir die Erneuerbaren und die Energiewende ernst», betont Lerf. Es sporne nicht nur die Gemeindeverwaltung an, sondern auch die Bevölkerung, sich mit Strom, Energiesparen, Mobilität, öffentlichem Verkehr, E-Autos und weiteren Energiethemen auseinander zu setzen. «Energiestadt» bedeutet für Döttingen auch Standortförderung und eine attraktive Gemeinde für seine Einwohnerinnen und Einwohner zu sein.

Sinnvolle Investition

Interessierten Gemeinden und Privatpersonen gibt Mario Lerf mit auf den Weg: «Die Investition in Solaranlage ist sinnvoll, da sie sich innerhalb von 15 bis 20 Jahren amortisiert. Man verliert also nichts, spart CO2 und tut etwas Gutes für die Umwelt. Eine professionelle Beratung im Vorfeld eines Solarprojektes erachte ich als sehr wichtig.»

Wir danken Mario Lerf für das Gespräch und wünschen viel Freude und Energie mit der Anlage.

*Energiestadt ist ein Trägerverein und Kompetenzzentrum für lokale Energie- und Klimapolitik. Schweizer Städte und Gemeinden, die überdurchschnittliche Anstrengungen im Bereich ihrer kommunalen Energie- und Klimapolitik unternehmen, können mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet werden.

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